ÖPNV-Fotos & Videos aus Sachsen

  • Hallo Leute,


    Ich bin von Donnerstag bis morgen in Dresden und habe ein paar schöne Bilder von der neuen Tram gemacht.


    Die muss ich am Samstag erst noch bearbeiten.


    Aber schon mal jetzt eine Frage.

    Warum gibt es von den neuen Fahrzeugen Zweitrichter?


    Mfg Lars

  • Das habe ich mich auch gefragt. Aus Leipzig kenne ich so etwas nicht.


    Ich hab vermutet daß man die Wendeschleifen und den Ausstiegsbahnsteig einsparen könnte, somit weniger zum pflegen und warten.

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  • Ohne ortskundig zu sein, würde ich vermuten dass dadurch einfach eine flexiblere Betriebsführung ermöglicht wird, da man z.B. bei Verspätungen auch mal mitten auf der Linie umsetzen kann (wenn entsprechende Gleiswechsel vorhanden sind). Wird der komplette Fuhrpark auf ZR umgestellt, kann man natürlich auch über das Abbauen/nicht Neubauen von Wendeschleifen und einseitige Bahnsteige auf eingleisigen Strecken (falls Dresden sowas hat) nachdenken. Würde vermuten dass die Fahrzeug dann zwar etwas teurer in Instandhaltung und vielleicht auch Anchaffung sind (und man verliert etwas Kapazität), sich das aber rentiert macht.

  • In Dresden kommen die Fahrzeuge vor allem bei Baumaßnahmen zum Einsatz. Das bei Verspätungen kürzer gefahren wird ist mir nicht bekannt, zumal der Großteil Einrichterfahrzeuge sind und bleiben und das Streckennetz es auch kaum hergibt.


    Ansonsten kannst du mit Zweirichtern ja auch Problemlos im Einrichterbetrieb fahren.

  • Dem möchte ich mich anschließen. Wendeschleifen rückbauen wird man in Dresden nicht. Auch bei Verspätungen wird in der Regel niemand direkt umsetzen, zumal im normalen Betrieb bei den Zweirichtern die Türen auf der linken Seite mechanisch dauerverriegelt werden.


    Hauptgrund für die Beschaffung von Zweirichtern ist meines Erachtens ausschließlich Baustellen- und (längerfristiger) Umleitungsverkehr. Dabei kommt es dann durchaus vor, dass doch mal keine Wendeschleife in der Nähe liegt und dementsprechend mit Zweirichtern über einen Gleiswechsel gewendet wird. Es kam auch schon vor, dass sogar extra dafür ein neuer Gleiswechsel in Baustellennähe eingebaut wird. Das ist schneller mal gemacht, als eine neue Wendeschleife zu errichten.


    In den letzten Jahren kam das zum Beispiel viel auf der Linie 11 vor, die lange Zeit baubedingt nur bis zum Waldschlösschen fahren konnte und dort über einen Gleiswechsel wendete, kurzzeitig pendelte sie sogar als Baulinie 41 Waldschlösschen <> GVZ zwischen zwei Kopfendstellen. Als dann kurzzeitig gleichzeitig noch mit Zweirichtern zwischen Wölfnitz und Gorbitz gependelt werden musste, reichten die nur 13 Zweirichtungsfahrzeuge kaum aus.


    Einen einzigen regelmäßigen ZR-Einsatz gibt es, und zwar wird die sonntagsmorgens verkürzt verkehrende 8 (der sogenannte Buschexpress) zwischen Hellerau und Infineon Süd planmäßig mit einem Zweirichter gefahren. Da in der Gleisschleife Infineon Süd nicht so direkt von Hellerau kommend nach Hellerau zurück gewendet werden kann, nutzt man gerne mit dem Zweirichter die eingleisige Strecke zum Kopfmachen. Wenn in Ausnahmesituationen doch mal ein Einrichter auf dem Buschexpress unterwegs ist, muss der immer ziemlich umständlich über das Gleisdreieck wenden.

    Das betrifft aber bisher alles eher die NGT6DD-ZR-Fahrzeuge. Der dicke DX ist für solche Scherze noch nicht ganz flexibel genug einsetzbar. Tendenziell gibt es aber auch auf der Linie 2 Gleiswechsel im Bereich der Gorbitzer Trasse und an der Zwinglistraße. Sollte die Linie dort mal geteilt werden müssen, dann kann man das jetzt trotzdem mit DX-Fahrzeugen bedienen und ist nicht mehr auf die alternden und im Vergleich sehr kleinen NGT6DD festgelegt.

  • Anschließend kann man noch sagen, das die DVB mit der DX Auslieferung ja auch überlegt einige Linien abzuändern. So können sich in Zukunft auch unabhängig von Baumaßnahmen neue Einsätze ergeben.

  • Ursprünglich war auch der Plan, dass die neuen Bahnen die 1. Niederflurgeneration einschließlich Zweirichter ausgetauscht werden. Da bisher alle Zweirichter aus der 1. Generation sind, heißt dies, dass dabei alle Zweirichter ausgetauscht werden sollen. Irgendwann hat man allerdings eingesehen, dass der Zweirichterbestand jetzt schon knapp ist (Es kommt jetzt schon immer Mal vor, dass man eine Linie wegen Baustellen stärker kürzt als nötig, weil zu wenige Zweirichter vorhanden sind), mit dem Austausch den Zweirichterbestand noch weiter verringert (9 neue Zweirichter ersetzen 13 Alte), sodass die alten Zweirichter bleiben sollen.

    "Ich kann, weil ich will, was ich muss!" - Kant