Gleitschutz, Gefahrenbremsung und Antriebssteuerung beim GT6N

  • Ich muss zunächst Mal ein ganz großes Lob an euch aussprechen! Ich finde es unfassbar was Ihr bis jetzt auf die Beine gestellt habt. Von den grafischen Features kann ich jetzt zwar nicht unbedingt profitieren (AMD-A10 7800 3,5 GHz, keine Grafikkarte - eine echte Möhre eben), aber LOTUS macht auf mich einen unglaublich guten Eindruck und ist meiner Meinung nach, sowohl physikalisch, als auch grafisch nicht mit OMSI vergleichbar.


    Mir sind ein paar Dinge beim GT aufgefallen, die ich gerne loswerden möchte.


    1. Rutschanfälligkeit:


    Meiner Meinung nach, wirkt der gute alte Manta noch etwas zu stabil auf den Gleisen. Man müsste aktuell schon fast 60 km/h fahren und die volle Betriebsbremsung reinhauen damit die Radsätze bei Trockenheit blockieren. In der Realität habe ich jedoch das Gefühl das der GT mit der vollen Betriebsbremsung auch in niedrigen Geschwindigkeiten manchmal so seine Probleme hat. Ich freu mich schon auf den Regen in LOTUS.:giggle:


    Im LOTUS reagiert das Fahrzeug - wie in der Realität auch - mit der Schienenbremse nachdem der GT mit Gleitschutz und mit ganz viel Kopfnicken merkt, dass er den Sollwert nicht mehr erreichen kann.


    Allerdings wirkt die Schienenbremse meistens knapp 1 Sekunde und knallt mit viel Elan wieder runter, wenn der GT merkt das der Sollwert immer noch nicht erreicht werden kann. In LOTUS ist diese dauerhaft unten.


    Mit dem Sanden sind die unmodernisierten GTs ja immer schon sehr sparsam gewesen. Ist hier auch recht gut getroffen: Der Sander geht nämlich erst unter 20 km/h an.;p


    Dafür kann man auch nur bis 20 km/h manuell Sanden. Das scheint sich im Skript wohl etwas zu beißen.?/


    2. Antriebssteuerung:


    Das Fahrzeug reagiert doch sehr direkt auf Fahr- und Bremsbefehle. Vor allem beim Anfahren merkt man in der Realität eine zeitliche Verzögerung bis die Haltebremse(?) löst und die ASGs ansprechen. Ebenso finde ich das die Haltebremse(?) etwas zu schnell anspricht, wenn man kurz vor Stillstand leicht bremst.


    Wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt wirkt es generell noch etwas steif, aber ich glaube ich habe hierzu schon einen anderen Thread gesehen.


    3. Gefahrenbremsung


    Mir ist klar das der Bremsweg - vor allem bei diesem Fahrzeug - sehr unterschiedlich ausfallen kann. In dem folgenden Video sieht man einmal NUR die Bremsung mit der Schienenbremse, und beim 2. Mal mit einer Gefahrenbremsung aus 30 km/h.


    Bremsweg virtuell

    Die Schienenbremskraft könnte meiner Meinung nach etwas verringert werden. Ich kann mir nicht vorstellen das mit den Schienenbremsen allein eine Bremsverzögerung von über 2,73 m/s² erreicht werden kann. Ich hatte nun auch einige Gefahrenbremsungen bis zum Stillstand im GT miterlebt.
    Klar, da spielen die Gleiszustände und die Beladung eine große Rolle, aber selbst für "Leermasse" bremst der GT doch seehr stark ab.


    Hier sieht man ein Video vom Bremsweg aus 30 km/h des GT. Da dauerts knapp 2,3 Sekunden und der bleibt ungefähr beim 1. Fenster des C-Teils stehen.


    Bremsweg real


    Das ist jetzt vielleicht sehr pingelig gewesen, aber ich glaube das gibt dem GT noch einmal den letzten Kick;).


    Mit freundlichen Grüßen


    Marc

  • Das Fahrzeug reagiert doch sehr direkt auf Fahr- und Bremsbefehle. Vor allem beim Anfahren merkt man in der Realität eine zeitliche Verzögerung bis die Haltebremse(?) löst und die ASGs ansprechen. Ebenso finde ich das die Haltebremse(?) etwas zu schnell anspricht, wenn man kurz vor Stillstand leicht bremst.

    Das würde ich so unterstzützen! Wenn man hier in München bei diesem Fahrzeug mal in den Führerstand (?) guckt und den Fahrer beobachtet, wie er fährt, sieht man, dass es fast eine sekunde dauert bis das Fahrzeug anfängt zu beschleunigen.

  • So los geht´s ;)


    DarkMarc

    Erstmal möchte ich mich natürlich auch im Namen der Entwickler für dein sehr ausführliches Feedback zur Physik des GT6N bedanken.


    1. Rutschanfälligkeit


    Zu aller erst muss man natürlich erstmal erwähnen das der Schienenzustand in LOTUS aktuell den bestmöglichen darstellt. In wie weit das später mit unterschiedlichen Zuständen dargestellt werden kann und soll dazu müssten sich dann die Entwickler äussern.

    In LOTUS ist diese dauerhaft unten.

    Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich habe es eben nochmal ausprobiert und sie arbeitet wie sie soll.

    In der Realität verringere ich sofort den Sollwert sobald die Schienenbremse fällt, das hat zur Folge das sie direkt wieder deaktiviert wird, also nur kurz gewirkt hat. Das passiert auch in LOTUS, wenn ich den Sollwert verringere. Behalte ich den Sollwert bei, bleibt auch die Schienenbremse aktiv.

    Real möchte ich mit der Sollwertverringerung verhindern das die Schienenbremse bis zum Stillstand wirkt und somit einen recht heftigen Anhalteruck verursacht. Dadurch würde die Gefahr von Fahrgastunfällen enorm steigen.


    Der Sander geht nämlich erst unter 20 km/h an.

    Hier hast du tatsächlich noch einen Fehler ( Marcel Kuhnt ) entdeckt der mir noch garnicht aufgefallen ist.

    Real ist es so das der Sander beim beschleunigen nur bis 20 Km/h arbeitet. Damit soll wahrscheinlich verhindert werden das der ein oder andere Kollege die Straßenbahn als Rennauto für den nächsten Ampelspurt missbraucht.

    Ist der der Sollwertgeber in Null- oder Bremsstellung arbeitet der Sandstreuer bei JEDER Geschwindigkeit, also auch bei 60 Km/h.


    2. Antriebssteuerung


    Das Fahrzeug reagiert doch sehr direkt auf Fahr- und Bremsbefehle.

    Der Berliner GT6N reagiert real tatsächlich sehr direkt auf Fahr- und Bremsbefehle. Diese sind auch in LOTUS so umgesetzt. Wie das ist anderen Städten ist kann ich nicht sagen. Die modernisierten GT6NU sind da deutlich träger.

    Verzögerung bis die Haltebremse(?) löst und die ASGs ansprechen

    Zuerst, es ist die EH-Bremse (Elektro-hydraulische Bremse). Dazu muss ich sagen das die Antriebe direkt von Anfang an, also bereits bei noch aktiver EH-Bremse, gegen die Bremse drücken. Das soll ein zurückrollen beim lösen der EH-Bremse verhindern. Die Eh-Bremse löst dann auch erst wenn genug Antriebskraft da ist um denn Zug vorwärts zu bewegen. Dieser Prozess geht auf einer absolut ebenen Strecke wie in LOTUS natürlich sehr schnell.

    In der Realität hat man diese ebenen Strecken eher selten und so dauert es natürlich auch einen Tick länger wenn der Zug z. B. bergauf steht.

    das die Haltebremse(?) etwas zu schnell anspricht, wenn man kurz vor Stillstand leicht bremst.

    Das ist ebenfalls korrekt umgesetzt. Die EH-Bremse legt ein sobald eine Geschwindigkeit von unter 3Km/h erreicht ist und der Sollwertgeber in Bremsstellung ist. Das hat den einfachen Grund, weil die generatorische Betriebsbremse nicht mehr ausreichend Bremsstrom erzeugt und der Wagen somit ewig weiterrollen würde.

    Lässt man den Wagen hingegen ausrollen so legt die EH-Bremse erst bei Stillstand des Zuges ein und fungiert somit als Feststellbremse. Aber wenn ich nun rolle und bei einer Geschwindigkeit <3Km/h auch nur die erste Bremsstufe einlege wird sofort die EH-Bremse angezogen.


    3. Gefahrbremsung


    Das ist natürlich ein Thema dem auch ich schon sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt habe. Die GT´s haben wirklich recht gute Bremsen wenn es notwendig ist. Auf Grund deines Feedbacks habe ich mir das jetzt nochmal ganz genau angesehen. Ich muss dir recht geben das sie noch etwas zu stark sind, aber wir sind schon recht nah dran wie ich finde. Ich habe das ganze nochmal in 10 Km/h-Schritten festgehalten. Die SOLL-Werte entsprechen den Werten der Bremswegtabelle.



    Das soll es dann erstmal von mir gewesen sein.:)

  • Trammi Ich hab zu danken! Vor allem für die ausführlichen Erklärungen und das Schaubild.


    Das passiert auch in LOTUS, wenn ich den Sollwert verringere. Behalte ich den Sollwert bei, bleibt auch die Schienenbremse aktiv.


    Ein entscheidendes Detail was ich in der Tat außer Acht gelassen habe. Ich dachte immer das die Schienenbremse nur wieder deaktiviert wird, wenn der Gleitschutz alles wieder in den Griff bekommt.
    Im übertragenen Sinne kann man aber sagen, dass diese sich deaktiviert wenn Sollwert = Istwert.


    Da erinnere ich mich doch glatt an eine Fahrt im GT6N-U 1575. Bei dem hatten weder Gleit- noch Schleuderschutz eingegriffen. Wenn der Fahrer dann etwas stärker beschleunigt hat, konnte man hören wie die Radsätze auf den Schienen schliffen und die Motoren rum kreischten als würde man 60 km/h fahren. Beim Bremsvorgang kamen die Räder dann in den kompletten Stillstand und der sonst so spendablen Sandstreuanlage des GTU, war in dem Moment irgendwie auch alles egal.
    Jedenfalls sind dann Stück für Stück alle Schienenbremsen aktiviert worden. Kurz vor Stillstand fingen sich vielleicht noch die Räder. Der Halteruck war dann so stark das ich gestürzt wäre, wenn ich mich nicht festgehalten hätte. 8o

    Da fällt mir ein: Im abgerüsteten Zustand kann man im LOTUS noch die Schienenbremse betätigen.

    Aber wenn ich nun rolle und bei einer Geschwindigkeit <3Km/h auch nur die erste Bremsstufe einlege wird sofort die EH-Bremse angezogen.

    Von der Bremskraft her und von der Zeit bis die tatsächliche Bremskraft erzeugt ist, finde ich das in LOTUS noch etwas stark und zu schnell - darauf wollte ich eigentlich hinaus. Aber man muss es mit den Details ja nicht übertreiben. Letzten Endes merkt man wahrscheinlich eh nicht den Unterschied ob das Fahrzeug nach 0.0 Sekunden, oder 0.03 Sekunden die EH-Bremse anlegt. :'D Beim GT merkt man das vielleicht nicht so, aber beim Flexity merkt man sogar wie die generatorische Betriebsbremse anfängt zu schwächeln und die EH-Bremse dann anlegt. Alles in einem extrem kurzen Zeitraum.

    Wenn man beim Stehen bleiben genau darauf achtet merkt man beim GT sogar wie der Wagenkasten quasi auf dem Drehgestell vor und zurück "wippt".:'D


    der Schienenzustand in LOTUS aktuell den bestmöglichen darstellt

    Ich habe gerade eben erst entdeckt das man schon den Nebel aktivieren kann. Das fühlt sich vom Fahrverhalten schon echt so an wie ein GT. ^^
    Die Impulse beim Gleit-/Schleuderschutz könnten vielleicht noch öfter eintreten, damit man auch schön mit dem Kopf nicken kann:giggle:.

  • eine Fahrt im GT6N-U 1575.....die Motoren rum kreischten als würde man 60 km/h fahren.....

    Dann hat der Fahrer aber nicht korrekt gehandelt. So wie du das beschreibst müsste er beim beschleunigen den Schleuderschutz ausgeschaltet haben. Und genau das sollen wir nicht machen oder nur wenn es absolut nicht anders geht. Denn durch das durchdrehen leiden nicht nur Rad und Schiene sondern auch die Motoren und das Getriebe. Beim Bremsen hätte der Kollege dann auch selbst Impulse mit der Schienenbremse geben können. Beim GTU greifen die Schienenbremsen generell erst extrem später und auch häufig zu spät. Daher muss man das beim bremsen auch berücksichtigen und entsprechend früher damit beginnen.

    ....Mit dem Sanden sind die unmodernisierten GTs ja immer schon sehr sparsam gewesen....

    ....der sonst so spendablen Sandstreuanlage des GTU....

    Fakt ist, es ist genau anders rum. Bei den GT´s kam der Sand undosiert solange wie man den Sandstreuer brummen gehört hat. Das Problem war nur das beim feuchtem Wetter (also dann wenn es rutschig wurde:rolleyes:) die Sandrohre gerne verstopften. Das war dann auch die ruckelige Fahrweise, weil permanent die Schienenbremse eingegriffen hat. Schön war auch das man immer die bösen blicke der Fahrgäste abbekommen hat, nach dem Motto: "Wieder einer der nicht fahren kann!"

    Der GTU kann den Sand je nach Situation dosieren. Ausserdem hat er eine Nachblaseinrichtung die noch 5 Sekunden nach dem Sanden ohne Sand zu schmeißen weiterbläst und somit einer Verstopfung des Sandrohres vorbeugt. Es gibt zwar immernoch vereinzelt verstopfte Rohre, aber im großen und ganzen funktioniert es ganz gut. Das System hat man sich übrigens vom Flexity abgeguckt ( ein Grund warum der GTU auch "Flexi für Arme" genannt wird;p). Dadurch laufen die Sandstreuer natürlich länger und es wird der Eindruck erweckt das extrem viel gesandet wird.


    Ja der Schleuder-/Gleitschutz in LOTUS ist noch nicht perfekt, aber für´s erste reichts. Da werde ich Marcel Kuhnt noch ein bisschen piesacken^^

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