3649 – Mit Verspätung zum Schneidbrenner

Der V6E 3649 war bis zur Betriebseinstellung im Einsatz. Nach dem Abschiedswochenende wurde ein Teil der Wagen sofort verschrottet. Für den anderen Teil der Wagen fanden sich Käufer. Museen, Privatleute, aber auch Firmen legten sich eine ausgemusterte Straßenbahn zu. Mal mit, mal ohne Drehgestelle.


Mit Beginn des Umbaus der alten Betriebshofhalle in Lokstedt parkten die verbliebenen Bahnen auf dem Gleisvorfeld, von wo sie nach und nach von ihren Käufern abgeholt wurden. Noch im Frühjahr 1979 standen dort die V6E 3603 und 3649 gemeinsam mit dem Salzwagen 4992. Da hatte sich das Areal durch die Nachnutzung bereits verändert. Die offene Betriebshofhalle war bis auf ein Rolltor verschlossen worden. Die Gruben hatte man großteils zugeschüttet. Der ehemalige Betriebshof wurde durch die Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) genutzt, die hierher Bau und Instandsetzung von Fahrgastunterständen, Haltestellen und die Wartung von Rolltreppen auslagerte. Auch Bundeswehr-Fahrzeuge wurden hier unterhalten.


Die letzten Straßenbahnen parkten im Freien. Ob sich keine Käufer fanden oder abgesprungen waren, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Der Salzwagen wurde schließlich ins Straßenbahnmuseum nach Hannover abgegeben, während auf die V6E Nr. 3603 und Nr. 3649 der Schneidbrenner wartete. Sie wurden noch 1979 abgeholt und mit etwas Verspätung schließlich doch zerlegt.