Tutorial: Ein Schienenfahrzeug für LOTUS bauen, importieren und konfigurieren

  • Grundlegende Fahrzeug Import- und Konfigurationsfunktionen

    1 Vorbereitung

    Erstelle ein Arbeitsverzeichnis außerhalb von Steam oder LOTUS. Beispielsweise unter D:\Dateien\Meine Addons\

    Dort legst Du einen Ordner an, in dem wir jetzt arbeiten werden. Der Name dieses Ordners entspricht dem Namen des späteren Containers, aus dem LOTUS das Fahrzeug dann extrahiert. Ein Name wie "Tutorial-Fahrzeug" bietet sich an. "MeinFahrzeug" oder "PupsiesAuto" ist weniger zu empfehlen.


    Dorthin entpackst Du die beigefügte ZIP-Datei mit dem Blender-Modell und den zugehörigen Texturen. Die verwendete Blender-Version ist 2.7.1.

    Möchtest Du mit einem selbsterstellten Fahrzeug üben, kannst Du Dir diesen Schritt auch sparen. Alles, was später anklick- oder animierbar sein soll, auch alles was leuchtet, sollte ein separates Objekt sein. Diese separaten Objekte sollten alle möglichst selbsterklärende Namen haben, wie Achse_1 und Achse_2. Darüber hinaus sollte die Rotations- und Verschiebe-Achse für animierte Objekte (Schiebetüren, Achsen, Schalter, etc.) bei allen (Unter-)Objekten die selbe sein, da dies per Voreinstellung im Content-Tool vorausgesetzt wird. Welche Achse dies ist, ist unerheblich, solang all Deine Objekte die selbe Achse verwenden.

    In dem vorgefertigten Blender-Modell im Anhang ist dies alles bereits der Fall.

    2 Aus Blender exportieren

    Markiere das gesamte Objekt, das zum Fahrzeug gehören soll, inklusive aller Unterobjekte in Blender (im Object Mode) für den ersten Export. Später können alle Teile auch einzeln verändert und exportiert werden.

    Einen Artikel über die genauen Export-Einstellungen unter Blender findest Du hier.

    3 Content-Tool

    Starte das Content-Tool. In den ContentTool-Optionen findest Du die Option "Welche Achse aus dem 3D-Programm soll als Rotationsachse interpretiert werden?". Hier wählst Du nun die Rotationsachse aus, für die Du Dich einheitlich in Blender entschieden hattest. Im Falle des beigefügten Fahrzeuges handelt es sich um die Z-Achse. Speichere und schließe die Optionen nun.


    Folge der Menüstruktur wie folgt: Objekte & Fahrzeuge → Neues Objekt erstellen → Schienenfahrzeug.

    Klicke nun auf den großen Import-Schalter in der Mitte des Bildschirmes.



    Navigiere zu Deinem Arbeitsordner und wähle die aus Blender exportierte x3d-Datei aus.


    Quittiere die folgenden beiden Fragen wie folgt: "Soll das Objekt explizit "eckig" importiert werden?" - Ja - und "Soll das importierte Objekt auf seinen Objektmittelpunkt zentriert werden?" - Nein. Hintergrundinformationen dazu findest Du hier.


    Nun ist das Fahrzeug erstmals im Content-Tool zu sehen. Speichere es im selben Arbeitsordner, in dem auch die x3d-Datei liegt (obligatorisch!) und gebe ihm einen Dateinamen. Unter diesem Namen wird der sogenannte Precontainer (*.lob-Datei) gespeichert und das Objekt in Log-Dateien identifiziert. Auch hier empfiehlt sich ein selbsterklärender Name. Wähle im folgenden Dialogfeld noch eine geeignete Vorschau-Perspektive aus.

    Quick and Dirty: Drehgestelle

    Bevor das Fahrzeug in LOTUS gefahren werden kann, müssen vorher zunächst Drehgestelle erstellt werden. Hierzu wird links der Abschnitt "Schienenfahrzeug" geöffnet. Hierin befindet sich die Liste der definierten Drehgestelle, die zunächst leer ist. Mit dem "+" unter der Liste kann ein Drehgestell hinzugefügt werden.


    Es erscheinen nacheinander folgende Fragen:

    • Name: Dieser dient (nur) der Identifikation innerhalb der Liste und hat ansonsten keinerlei Bedeutung
    • Anzahl der Achsen
    • Durchmesser der Räder: Diese Angabe erfolgt in Metern - 0,9 bedeutet also 90 cm.
    • Abstand der Achsen: Dieser Abstand der Achsen zueinander wird wie üblich entlang der Längsachse (y-Achse) gemessen und in Metern angegeben

    Das Drehgestell wird nun angelegt, in der Liste aufgeführt und symbolisch als graue Zeichnung im 3D-Fenster eingezeichnet.


    Mit dem Quadrat-Button können nun die Eigenschaften aufgerufen werden. Im Dialogfeld werden sowohl allgemeine Angaben zum Drehgestell als auch Eigenschaften für jede Achse aufgeführt.


    Allgemeine Drehgestelleigenschaften:

    • Drehpunkt: Hierbei handelt es sich um den Drehpunkt des Drehgestells. X ist hierbei üblicherweise 0, Y ist die Längskoordinate der Aufhängung und Z der vertikale Abstand zur Schienenoberkante.
    • Frequenz vertikale Schwingung (ganz unten): Schwingungsfrequenz der Sekundärfederung des Drehgestells
    • Dämpfung vertikale Schwingung (ganz unten): Dämpfung der Sekundärfederung des Drehgestells

    Eigenschaften pro Achse:

    • Y-Position ist die Längskoordinate der betroffenen Achse relativ zum Drehpunkt des Drehgestells.
    • Durchmesser: Durchmesser der Räder dieser Achse
    • Frequenz vertikale Schwingung: Schwingungsfrequenz der Achse innerhalb des Drehgstells
    • Dämpfung vertikale Schwingung: Dämpfung der Achsaufhängung innerhalb des Drehgestells

    Zunächst reicht ein einzelnes Drehgestell mit dem Drehpunkt in der Mitte. Sobald ein zweites Drehgestell hinzukommen, muss der Wagenkasten entsprechend konfiguriert werden.

    4 Quick and Dirty: Script

    Damit das Fahrzeug angetrieben werden kann, muss zunächst mindestens ein sehr einfaches Script hinzugefügt werden.


    Im Dateianhang befindet sich eine Beispiel-Scriptdatei, mit der das Fahrzeug vorwärts [8] und rückwärts [2] gefahren und (Schnell-)Gebremst [Num 0] werden kann. Diese Datei kann irgendwo liegen, wo ist unwichtig. Allerdings wird das Script vom ContentTool importiert und kompiliert und liegt seitens des Tools nicht mehr in lesbarer Form vor. Daher ist es sehr wichtig, die originalen Source-Code-Dateien zu sichern!


    Importiert wird das Script im Abschnitt "Allgemeine Einstellungen" mit dem Button "Script importieren..." und kann später – nachdem es bereits einmal importiert wurde – mit dem Button "Script reimportieren" erneut importiert und kompiliert werden.


    Es erscheint eine Bestätigung oder ein Fehlerbericht des Kompiliervorgangs.


    Aufgrund dieser Vorgehensweise erfordert eine Script-Änderung stets einen erneuten Script-Import-Vorgang und einen Export des Fahrzeuges.

    5 Quick and Dirty: Export

    Abschließend muss das fertige Fahrzeug gespeichert und der fertige Container nach LOTUS exportiert werden. Dies erfolgt mit dem Button "Go!" rechts unten.


    Sollte das Fahrzeug bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gespeichert worden sein, wird automatisch der Name der importierten x3d-Datei verwendet. Der fertige Container dagegen erhält den Namen des Arbeitsordners und wird automatisch in den LOTUS-Unterordner "MyContent" gespeichert.