Ich würde dennoch davon abraten Modelle erst in Sketchup zu bauen. Sketchup ist ja auch gar nicht dafür gedacht Fahrzeugmodelle usw. für ein Computerspiel zu entwerfen. Ich verstehe dass man vielleicht lieber etwas beibehält dass man kennt. Aber es schafft meiner Ansicht nach mehr potentielle Probleme als es löst.
Ich komme aus dem CAD bereich. Früher mal mit maßbasierten Programmen wie Autodesk angefangen. Später ging es dann weiter auf Geometriebasierte Software. Catia V4 um genau zu sein.
Da ich in Catia nur und laufend 3D Teile überwiegend aus dem Luftfahrtbereich konstruiere, wäre es ein leichtes für mich auch Objekte für Lotus oder andere Computerspiele so zu erstellen. Ich bin vertraut mit der Software, und dementsprechend bin ich schnell, effizient, und fühle mich in der Arbeitsumgebung wohl. Doch ich musste einsehen dass Spiele Assets nichts mit 3D CAD Modellen zutun hat.
Denn: Bei einem Computerspiel geht es nicht darum das irgendwas hinterher irgendwie so aussieht wie es das soll,
es geht insbesondere darum dass die Grafikkarte dieses Objekt so effizient wie möglich darstellen kann.
Im Ingenieursbereich fließen bei der Erstellung eines 3D Modells schon von Anfang an die späteren Fertigungsmöglichkeiten, und toleranzen mit ein, und werden bei der Konstruktion von Anfang an berücksichtigt.
Und genau so ist es bei der Erstellung von 3D Modellen im prinzip auch, bloß dass wir von Anfang an berücksichtigen etwas so zu bauen, dass es der PC so performancesparend wie möglich darstellen kann.
Ich kenne aus dem Flugsimulator Freeware Szenerie-Modelle die in Sketchup ihren Ursprung fanden. Da sind dann teilweise über 100 Einzeltexturen zu einem Objekt vorhanden, das mit 1-3 Texturen locker ausgekommen wäre. Vom Mesh des Objektes mal ganz abgesehen. Das hat dann zu Folge, dass die Leute sich alle dieses Zeug installieren, weil es ja so hübsch aussieht wie es das soll, aber dann bei den Leuten komplett die Performance einbricht. Und das nicht weil das so ist wenn man sich da so ein paar Hübsche Objekte hinstellen will, sondern weil das so ist, wenn man sich da ein paar Objekte hinstellt, die völlig ohne Rücksicht auf die technischen Vorgänge in einem PC Spiel erzeugt worden sind.
Ich will damit jetzt nicht behaupten dass das bei jedem der Sketchup nutzt so katastrophal endet wie in meinem Beispiel oben beschrieben.
Ich will nur mal so nen kleinen Wink von der Seite geben, dass es sich aus meiner Sicht am Ende wirklich lohnt, aus seiner Komfortzone mit seinen bekannten Programmen ein Stück raus zu kommen. Blender is so schrecklich gar nicht. Die Grundfunktionen sind recht einfach. Man muss nur 2 Dinge wissen:
1. Wie baut man denn grundsätzlich ein Modell für ein Spiel.
2. Wie will Blender bedient werden.
Dazu gibts reichlich Unterstützung. Je nach eigenem Anspruch muss man sich da schon etwas zeit für nehmen, zugegeben.
Aber wie schon erwähnt, ich glaube es lohnt sich.
Ich möchte jedenfalls Anfängern davon abraten Programme wie Sketchup zu verwenden. Die zunächst simple Bedienung von Sketchup rächt sich später, wenns darum geht aus der "Zeichnung" mehr zu machen....
EDIT:
Danke, hab’s installiert
Ich verstehe nur irgendwie garnichts, da ist ein 3D-Block den man vergrößern/verkleinern, routieren und die Form ein wenig verändert werden kann. Daraus eine Straßenbahn zu bauen scheint mir irgendwie sehr merkwürdig...
Der Würfel ist einfach standartmäßig beim Programm start dort drin. Man kann mit ihm recht schnell grundlegende Geometrie aufbauen. Muss man aber gar nicht. Kannst den auch einfach löschen.
Modelle bestehen aus Faces, Edges und Vertices. Zu deutsch als Flächen, Kanten, und mmmh sagen wir Punkten.
Zwischen einem Vertex und einem anderen hast du eine Edge.
Aus 3 Vertex kannst du ein Face bilden (oder aus 4).
Wenn du den Würfel anschaust, kannst du da auch unten in der Leiste den Auswahlmodus von Vertex auf Edge oder Fläche umstellen.
So kannst du einzelne Elemente markieren, zum beispiel eine Edge und diese beispielsweise Extrudieren, also eine neue Kante aus dieser heraus ziehen, usw. Du kannst flächen auch in kleinere flächen unterteilen, und diese dann wieder verschieben, verdrehen, extrudieren, skalieren, usw.
Das muss man sich einfach mal in dem Programm anschauen, am besten in einem guten Tutorial, sonst verstehst du hier nur Bahnhof.
Aber zu guter letzt auch hier nochmal eine wichtige Bemerkung zu Blender Tutorials:
Man kann die Anwender von Blender grob in zwei völlig verschiedene Nutzergruppen unterscheiden:
Es gibt Leute die mit Blender Inhalte für Computerspiele erzeugen (wie wir), und es gibt Leute die extrem detaillierte Modelle zum Rendern für Filmsequenzen oder Einzelbilder bauen.
Letzteren ist egal wie komplex ein Modell gebaut ist, und wie lange es braucht das zu berechnen, denn es wird ja im Vorfeld in aller ruhe durchgerechnet und gut.
Bei unserem Einsatzzweck, dem Simulator, muss die Grafikkarte das aber in Echtzeit berechnen, nämlich während man den Simulator benutzt. Bei jeder Berechnung wird der Simulator kurz angehalten, bis die Grafikkarte damit fertig ist. Je länger das dauert, oder je öfter die Grafikkarte also zur Berechnung des Objektes anhalten muss, desto weniger Frames können letztlich pro Sekunde ausgegeben werden.
Achtet also einfach beim Tutorial schauen ein bisschen darauf, auch zu schauen für was das eigentlich gebaut wird. Denn nur weil einer besonders geile Sachen in Blender bauen kann, und euch zeigt wie er das macht, bedeutet noch lange nicht dass das für unsere (Pc-Spiel) Zwecke sinnvoll wäre.
Damit meine ich, dass viele Leute die Oberfläche eines Objektes in ganz viele kleine Flächen Teilen, um dann ganz kleine Details auszumodellieren usw.
Das kann man sich auch gerne alles anschauen. Nur bitte dann im Hinterkopf behalten, dass nur weil der Typ auf Youtube den Würfel gerade in 100 kleinere unterteilt hat, nicht unbedingt zum bauen eines Haltestellenschildes für Lotus nötig wäre