Kochbuch: Einfachen Fahrplan erstellen

  • In diesem Artikel wird Schritt für Schritt erklärt, wie ein ganz einfacher Fahrplan erstellt wird.

    1 Vorwort & Vorbereitung

    Momentan (!) können Fahrpläne nur zur eigenen Karte erstellt werden. Aus diesem Grund muss für die Fahrplanerstellung der :MapEditor: gestartet und eine passende Karte geladen werden.


    Um einen Fahrplan komplett anzulegen, sollten vorher entsprechende Wagenreihungs-Unterlisten angelegt werden, die dann für die Fahrten als Zugteile ausgewählt werden können. Siehe hierzu:


    Wagenreihungen

    2 Stationen

    Zunächst müssen Stationen angelegt werden. Eine Station fasst die einzelnen zusammengehörigen Gleise und/oder Haltestellenpositionen eines Bahnhofs, Haltepunktes, einer Bus-Station usw. zusammen:

    1. Neue Station erstellen durch Klick auf "+" unter der Liste im Abschnitt "Stationen"

    2. Eingeben eines Namens, z.B. Astadt

    3. Es öffnet sich das Fenster für die Konfiguration der Station sowie eine 2D-Karte. Hier zunächst noch die Abkürzung eingeben, z.B. A.

    4. Nun muss für jedes Gleis oder jede Haltestellenposition ein Eintrag in der Liste "Gleise/Haltestellen" eingefügt werden. Hierzu auf "Hinzufügen" klicken. Es erscheint ein leerer Eintrag und rechts wird die Möglichkeit geschaffen, die entsprechenden Eigenschaften einzustellen:


    5. Nun die Schaltfläche "Elemente auf Map hinzufügen" anklicken, diese wird hierdurch aktiviert.
    6. Die 2D-Karte, welche sich ggf. über die Schaltfläche "Map aufrufen..." am unteren Ende des Konfigurationsfensters erneut öffnen lässt, nun in den Bereich des Bahnhofs bewegen und zoomen. Hierfür die das Mausrad drehen (Zoomen) bzw. gedrückt halten und ziehen (Bewegen der Karte).

    7. Nun nacheinander alle Gleisabschnitte, die zu dem soeben angelegten Gleis gehören, anklicken. Diese färben sich dabei ein. In diesem Beispiel besteht das Gleis nur aus einem Abschnitt, es sind aber beliebig viele möglich:



      Alternativ: Handelt es sich um eine Bushaltestelle, dann muss ein entsprechendes Straßen-Pfadsegment und dazu eine Bushaltestelle (siehe Pfeil!) ausgewählt werden:



      Wichtig: Die Bestimmung, ob sich das Fahrzeug an der Haltestelle befindet (z.B. für Bordgeräte o.Ä.) erfolgt u.A. darüber, dass sich die erste Achse im Bereich der markierten Pfade befindet. Die ausgewählten Pfade sollten also nicht erst zu knapp am Haltestellen-Schild-Punkt beginnen, sondern sich mindestens einige Meter in Richtung Fahrzeug-Heck ausdehnen!
    8. Nun noch die Bahnsteigseite anklicken, wobei sich hier an der Pfeilrichtung orientiert werden soll. In unserem Fall, da es ein Mittelbahnsteig ist, also links. Die Konfiguration des Gleises ist nun abgeschlossen und es können ggf. weitere Gleise angelegt werden. "Elemente auf Map hinzufügen" kann, muss aber nicht, nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden. Wichtig ist nur, dass die Schaltfläche aktiviert ist, sobald Gleisabschnitte, Straßenpfade oder Haltestellen zu Gleisen hinzugefügt werden sollen.


    In der Liste befinden sich folgende Informationen: [T] = Bahn (alternativ stünde dort [B] für Bus oder, falls nicht eindeutig bestimmt werden kann, ob es sich um ein Bahn-Gleis oder eine Haltestellenposition handelt, [T]/[B]).

    Die Stationskonfiguration ist hiermit zunächst abgeschlossen und es können weitere Stationen hinzugefügt werden.

    Fahrplan

    Als nächstes muss ein neuer Fahrplan angelegt werden; hierzu wiederum das "+" unter der Fahrplanliste im Abschnitt "Fahrpläne" anklicken. Es erscheint das Fahrplanfenster, wo die restliche Konfiguration erfolgt:



    Der Einfachheit halber lassen wir hier erstmal die Verkehrstage weg. Somit geht es los mit den Strecken:

    3 Strecken

    Strecken stellen das Grundgerüst dar, entlang dem nachher die konkreten Fahrten erfolgen sollen. Eine Fahrt muss aber nicht einer ganzen Strecke folgen, sondern kann nur einen Teil befahren, kann andererseits aber auch über mehrere Streckenabschnitte fahren. Für den Anfang aber definieren wir nur eine Strecke, auf der jeweils nur komplett in beide Richtungen gefahren wird. Strecken werden im Allgemeinen in beide Richtungen definiert, können aber ggf. (z.B. bei Ringlinien u.Ä.) nur in eine Richtung definiert werden.

    1. Unter der Liste "(2) Strecken" auf das "+" klicken und einen Namen eingeben. Es wird ein neuer Eintrag angelegt, auf den dann doppelt geklickt wird:



      Oben kann der Name und eine Abkürzung eingegeben werden und darunter angegeben werden, ob die Strecke grundsätzlich nur in eine Richtung befahren werden kann. Darunter werden auf der einen Registerkarte die Stationen sowie Gleise und auf der anderen Registerkarte die Durchfahrtzeiten definiert.
    2. Nacheinander für jede Station das "+" anklicken und unten die Station selbst auswählen und das gewünschte Gleis unter "Halt" in Hin- und Rückrichtung auswählen:



      Parallel hierzu kann die Planung auf der 2D-Karte betrachtet werden.
    3. Auf die Registerkarte "Fahrzeit-Profile" wechseln, neben der Auswahlbox "Profile" auf "+" klicken und einen Namen vergeben, z.B. Standard. Es erscheint unten die Liste der Stationen mit ihren Durchfahrzeiten. Nun auf der linken Seite zunächst die planmäßige Ankunft in der letzten Station und auf der rechten Seite (Rückrichtung) die planmäßige Ankunft auf der Rückfahrt an der ersten Station eintragen:

    4. Auf Wunsch können nach Entfernen der Häkchen auch die Zwischenzeiten angepasst werden, oder wie die Haltestellen angefahren werden sollen (nur bei Bedarf, immer, niemals usw.)
    5. Nachdem alle Konfigurationen vorgenommen werden, das Strecken-Fenster mit "OK" schließen.

    4 Wege

    Wege definieren, wo lang die Fahrten erfolgen sollen. Hierzu werden insbesondere die einzelnen Streckenabschnitte definiert, welche nacheinander befahren werden sollen. Der Wechsel des Streckenabschnittes erfolgt grundsätzlich nur in einer gemeinsamen Station. Ein Weg kann per Linien- und Routencode der Route einer FIS-Datei zugeordnet werden.

    1. Das Erstellen erfolgt in der Liste "(3) Wege/Routen" so wie bei Strecken. Nach dem Doppelklick auf den Listeneintrag öffnet sich das Wege-Konfigurationsfenster, in welchem oben Name (bei Bedarf), Linie und Kurs eingegeben werden können:

    2. In der Sektionsliste wird nun ein Eintrag neu angelegt und die soeben erstellte Strecke ausgewählt und darunter Anfangs- und Endstation:

    3. Auf der Registerkarte "Gleise" können auf Wunsch Änderungen der Halt-/Durchfahrtgleise getätigt werden.
    4. Auf der Registerkarte "Profile" wird wieder ein Profil angelegt. Darunter kann für jeden Streckenabschnitt ausgewählt werden, welches dortiges Profil genutzt werden soll. Darunter sind die aus diesen Daten berechneten Weg-Durchfahrtzeiten aufgeführt:

    5. Der Weg ist somit hinreichend definiert und kann mit "OK" gespeichert werden. Ein weiterer Weg, der von "C" nach "A" führt, ist nötig, damit in beide Richtungen Fahrten erfolgen können:

    5 Fahrten

    Fahrten kombinieren nun einen Weg sowie ein oder mehrere Fahrtzeitprofile, um eine konkrete Fahrt eines Zuges oder Busses zu definieren. Angelegt werden sie wiederum so, wie auch schon Wege, in der Liste "(4) Fahrten". Nach dem Doppelklick wird das Konfigurationsfenster für Fahrten angezeigt.

    1. Auf der ersten Registerkarte wird der zugrunde gelegte Weg ausgewählt:



      Die Eingabe eines Namens ist nicht nötig.
    2. Bereits beim Anlegen der Fahrt wurde ein erster Fahrzeugteil definiert. Dieser wird angeklickt und es wird die zugehörige Wagenreihungs-Unterliste ausgewählt werden, aus welcher LOTUS später – wenn es KI gibt – das oder die Fahrzeug(e) auswählen soll.
    3. Auf der Registerkarte "Gleise" können wiederum individuell für diese Fahrt Änderungen vorgenommen werden
    4. Auf der Registerkarte "Fahrzeit-Profile" muss die Startzeit sowie das zugrunde zulegende Profil ausgewählt werden und können ebenfalls nochmal einzelne Änderungen vorgenommen werden:

    6 Linien/Kurse

    Linien und Kurse fassen die Fahrten zu logischen Einheiten zusammen. Sie definieren aber nicht den endgültigen Übergang der Fahrzeuge von einer Fahrt zur nächsten; dies wird später über die Umläufe festgelegt.


    1. Linien werden wie gehabt in der Liste "(5) Linien" neu erstellt. Im folgenden Fenster wird mit "Kurs hinzufügen" ein neuer Kurs erstellt:

    2. Per Drag-and-Drop werden die beiden Fahrten von der Liste links auf den Kurs gezogen:
    3. Die Navigation im Kursfenster erfolgt wie in der 2D-Karte. Per Rechtsklick auf die Fahrten öffnet sich ein Kontextmenü, mittels dessen die Fahrten gelöscht, bearbeitet, kopiert usw. können.

    Noch kurz zu erwähnen (bevor das Learning-by-Doing anfängt ;-) ) ist, dass das Linie-Kurs-Fenster über keine Abbrechen-Schaltfläche verfügt, so dass alle Änderungen direkt übernommen werden. Außerdem ist wichtig, dass die hier dargestellten Fahrten "dieselben" sind, wie in der Liste im Fahrplan-Hauptfenster. Werden hier Eigenschaften verändert oder die Fahrten entlang der Zeit-Achse verschoben, dann sind das tatsächliche Änderungen an den "Originalfahrten"!


    Aus diesem Grunde gibt es auch zwei Möglichkeiten, im Linie-Kurs-Fenster Fahrten zu löschen: Mit dem Befehl "Fahrt vom Kurs entfernen" im Kontextmenü nur aus dem jeweiligen Kurs heraus – dann bleiben die Fahrten selbst weiterhin existent, bleiben somit in der Fahrten-Liste im Hauptfenster und erscheinen im Linie-Kurs-Fenster links wieder in der Liste und können erneut auf einen Kurs gezogen werden. Andererseits wird die Fahrt mit dem Befehl "Fahrt komplett löschen" sowohl vom Kurs entfernt, als auch anschließend komplett gelöscht und kann nicht mehr verwendet werden.

    7 Umläufe

    Ein Umlauf ist die Kette von Fahrten, die ein ganz bestimmtes Fahrzeug oder Teil eines Zuges nacheinander bedienen soll. Welches Fahrzeug bzw. welcher Umlauf welche Fahrten enthält, wird im Umlaufplan festgehalten, wobei es für jeden Fahrzeug-/Zugteiltyp und wiederum für jede Kombination an Verkehrstagen, die von den betroffenen Fahrten genutzt werden, einen jeweils eigenen Umlaufplan gibt. Werden beispielsweise in der Woche zehn Fahrten zwischen A und B durchgeführt, und sind es am Wochenende nur vier, dann wird es zwingend einen Umlaufplan für die Woche und einen weiteren für die Wochenenden geben. Werden andererseits vier Fahrten immer von einem Solobus und sechs Fahrten immer von einem Gelenkbus durchgeführt, dann gibt es auch hier mindestens zwei Umlaufpläne – einen für die Solowagen, einen für die Gelenkbusse.


    Die Umlaufpläne werden vom MapEditor automatisch, basierend auf den vorliegenden Fahrten generiert, wobei auch die konstruierten Linien und Kurse berücksichtigt werden, man muss sich dementsprechend also auch nicht darum kümmern, wenn man es nicht will. Aus diesem Grunde wird hierbei auch nicht weiter auf die Umlaufpläne eingegangen – zumindest aber, sobald Fahrten mit zugewiesenen Wagenreihungen angelegt wurde, sollte sich die Liste der Umlaufpläne füllen.

    8 Fertig & Ausblick

    Sobald das Fenster geschlossen, das Hauptfenster mit "OK" bestätigt und die Karte gespeichert & gepackt wurde, kann die Fahrt im Simulator nun ausgewählt und befahren werden.


    Gleichwohl dieser Kochbucheintrag den ganzen Weg des Einrichtens von Fahrplanfahrten geht, so wirst Du links und rechts des beschriebenen Weges eine Fülle weiterer Funktionen und Einstellungen gesehen haben. Diese müssen zwar an anderer Stelle erklärt werden, aber das dann zu lesen kann nur dringend nahegelegt werden, damit Du Dir künftig, wenn es richtig losgehen soll, nicht unnötig viel Arbeit machst (z.B. weil es noch Unklarheiten beim Strecke-Weg-Prinzip gibt) oder für den Fall, dass die MapEditor-Berechnungen des Weges nicht dem entspricht, was Du Dir so vorgestellt hast.


    Wenn Du Fragen aller Art hast, bitte frag uns gern im Forum!