Baugruppe: Fahrmotoren

Die Fahrmotoren sind der wohl wichtigste Teil einer elektrischen Straßenbahn. Ohne sie würde nichts fahren oder gar bremsen, denn die Motoren werden schon seit Beginn der elektrischen Straßenbahn als generatorische Bremse genutzt. Doch grundsätzlich erstmal zur allgemeinen Funktionsweise von Elektromotoren.


Im Allgemeinen ausgedrückt arbeiten Elektromotoren mithilfe von Elektromagnetismus, wird elektrischer Strom durch eine Spule geleitet entsteht ein elektromagnetisches Feld.

Dieses zieht gewisse Metalle wie z.b. Eisen oder andere Magnete mit umgekehrter Polung an, in Elektromotoren wird sich diese Eigenschaft zu Nutze gemacht.

Vom Aufbau her bestehen klassische E-Motoren aus einem Rotor, einem Stator, Kollektor und Motorbürsten. Der Stator ist ein Elektromagnet, welcher ein stetiges elektromagnetisches Feld erzeugt, während der Rotor aus mehreren Spulen besteht. An ihm ist der Kollektor befestigt, eine unterteilte Kupferfläche, welche über die Motorbürsten Strom bekommt. Durch die Aufteilung des Kollektors in mehrere Felder stehen die Spulen zu bestimmten Zeiten unter Strom und ziehen sich zum Magnetfeld des Stators hin. Durch die Drehung wird der Teil des Kollektors wieder stromlos geschaltet und der nächste Teil unter Strom gesetzt. Dann wird die nächste Spule unter Strom gesetzt und zieht sich zum Magnetfeld des Stators.

Beim generatorischen Bremsen wird die Polung des Stators umgedreht, dadurch arbeitet der Motor als Generator und erzeugt Strom, dieser wird durch Wiederstände in wärme umgewandelt oder bei neueren Systemen ins Netz zurückgespeißt.

Bei Fahrzeugen, welche mit Beiwagen fahren gibt es zudem noch die Solenoide, Elektromagnete welche die Bremse des Beiwagens betätigen und mit einem Teilstrom der generatorischen Bremse betrieben werden.


Das Klassische System nutzt hierbei sogenannte Tatzlagermotoren, sie stützen sich auf Halterungen im Fahr oder Drehgestell ab und wirken meist über ein Getriebe direkt auf eine Achse.

Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Motoren Stößen ziemlich direkt ausgesetzt sind, des Weiteren ist der Wartungsaufwand, durch die große Anzahl an Motoren recht hoch.

Aufgrund dessen entwickelte DüWag sogenannte Monomotordrehgestelle, bei denen ein Motor quer im Drehgestell sitzt und über Getriebe beide Achsen antreibt. Dies setzte aber entsprechend leistungsstarke Motoren voraus, welche klein genug sind um im Drehgestell Platz zu finden.

Die Niederflurbauweise bei vielen modernen Straßenbahnfahrzeugen erzwang ebenfalls neue Systeme, unter anderem den Einzelradantrieb, bei dem ein Motor nur ein einzelnes Rad antreibt.