Wenn man mit der DIN 1451 nicht auskommt ...

Für Rollbänder wird in Simulatoren immer wieder gerne auf die Schriftart "DIN 1451" zurückgegriffen. Sieht aus wie Rollband. Ist es aber leider nicht (immer).

Die Firma Brose war in Westdeutschland von den 1950er bis in die 1990er Jahre der Hersteller von Rollbandanlagen für Bus und Bahn.

Bei der Produktion der Rollbänder griff man auf eine Schrift zurück, die sich weitestgehend an der DIN 1451 orientierte. In Details unterschied sie sich aber dann doch. Auch Zeichenabstände und Größen variierten auf den Schildern mitunter erheblich.

Von daher hilft es nichts, sollen die Schilder im Simulator wie realisitisch wirken, müssen sie einen aufwendigen Prozess durchlaufen.

• Als erstes werden die Schilder abfotografiert. Das waren allein für unser Projekt bisher rund 300 Zielschilder für Bus und Straßenbahn.
• Jedes Foto wird entzerrt und ausgerichtet.
• Dann werden die Farben im Foto so auskorrigiert, dass man den Text vom Hintergrund trennen kann.
• Die separierten Zeichen werden in die finale Zielfarbe gebracht.
• Das Motiv wird auf die eigentliche Textur übertragen, ausgerichtet und dann eindeutig benannt.

Möglich ist das natürlich nur, wenn man Zugriff auf die Originalrollbänder hat. Da ich zufällig einen Rollbandkasten von 1968 hier rumliegen habe (gehört in jeden Haushalt ) und mir einige Rollbänder leihweise überlassen wurden, hatte ich die Chance diese historischen Schilder zu erfassen.

Hat man das nicht, muss man als Content Creator natürlich improvisieren. Dann wiederum ist die DIN 1451 in Eng- und Mittelschrift die erste Wahl.