Realistischer Gleisradius

  • Kommt darauf an was das Fahrzeug welches auf dem Radius verkehrt, für einen Minimalen Kurvenradius verträgt. Beim GT8S, GT8SU sind es laut Julian 17m Mindestradius.

  • Kommt darauf an was das Fahrzeug welches auf dem Radius verkehrt, für einen Minimalen Kurvenradius verträgt. Beim GT8S, GT8SU sind es laut Julian 17m Mindestradius.

    Das mit den 17m habe ich auch gelesen, das klingt so wenig ? eine Möglichkeit wäre, dass das ein Tippfehler ist und eigentlich 27m heißen soll oder es ist doch richtig ?

  • Hallo zusammen,


    der Mindestradius im Straßenbahnnetz der Rheinbahn liegt derzeit bei 18m, für B-Wagen ist ein Mindestradius von 25m erforderlich. Praktisch versucht man die 25m immer zu berücksichtigen, nur wenn es baulich gar nicht anders geht, nutzt man den absoluten Mindestradius von 18m.

    Das sind zumindest die streckenseitigen Planungsparameter, auf Fahrzeugseite sind Unterschreitungen (also das der GT8S z.B. mit weniger als 18m Radien auch noch zurechtkommt) möglich . Im Map-Bau würde ich jedoch nicht unter 18m Radius gehen, weil dieser schon recht eng ist. :-)


    Nachtrag: Das Land NRW hat zur Planung von Stadtbahn-Strecken auch einen Erlass herausgeben, wo einige Vorgaben enthalten sind. https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…&sg=0&aufgehoben=N&menu=1

    Mag vlt. etwas für diejenigen sein, die da mit sehr realistischen Vorgaben arbeiten möchten - sprengt aber vlt. die ursprüngliche Frage etwas vom Rahmen her. ^^


    Viele Grüße,
    David.

  • Der Radius ist aber nicht alles, denn heutzutage sollten Kurven anders trassiert werden als früher, was mit den eingesetzten Fahrzeugen zusammenhängt. Während klassische Drehgestellfahrzeuge keinerlei Probleme machen, so führt der Einsatz moderner Niederflurwagen in Multigelenkbauweise (wie z.B Flexity Berlin) zu einer schnelleren Abnutzung der Gleise, insbesondere der kurvenäußeren Schiene (sofern es sich um Altnetze handelt, die vor dem Aufkommen der Multigelenker entstanden).


    Näheres dazu kann man in diesem Forumsbeitrag nachlesen (ich bin nicht der Autor, wollte nur darauf hinweisen): https://www.bahninfo-forum.de/…,574338,578998#msg-578998


    Außerdem sind diese Artikel empfehlenswert:


    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbergangsbogen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Klothoide

  • Wir haben bei uns in der Stadt Plauer Straße Ecke Ritterstraße den kleinsten Radius in der ganzen Stadt von gerade einmal 15 Metern. Meines Wissens nach haben wir somit auch europaweit den kleinsten Radius im Linienverkehr. Du müsstest 'mal schauen, was du so nehmen kannst. Bei vielen Straßenbahnenfahrzeugen sind weniger als 18 Meter technisch überhaupt nicht mehr möglich. ;)

  • Ich glaube es kommt auf das Fahrzeug an. Bei uns in Wien ist der geringste Kurvenradius der Straßenbahn 16,25 m. Hab das mal probiert und sieht bei dem GT8N noch nicht wirklich unnatürlich aus. Aber ich schätze, 20m werden so am Häufigsten fürs Abbiegen verwendet, um die Kurvengeschwindigkeit nicht auf 10 km/h runtersetzen zu müssen.

  • Also ich hab das jetzt nochmal überprüft und der kleinste Radius den ich gefunden hab befindet sich in der Gleisschleife Alt-Schmöckwitz. Dort habe ich mithilfe von Google Maps 17,5m gemessen. Dieser Radius findet sich auch in der Altstadt Köpenick wieder und zwar an dem Linksbogen nach der Haltestelle Freiheit. Dieser ist auf eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Km/h begrenzt. Ausserdem wurde dieser Gleisbogen extra für die GT6N ausgeweitet da er in seiner ursprünglichen Form zu eng war.

    Somit sollte man beim Bau einer Strecke auf der der GT6N fahren soll einen Gleisradius von 17,5 m nicht unterschreiten. Für "normale" Kurven sollte man aber einen Radius von mindestens 25 m wählen. Einige Kollegen fanden das Bogengleis an der Rudower Chaussee in die Max-Born-Straße bei Eröffnung der Strecke 2011 sehr eng obwohl es einen Radius von 30 m hat. Nur mal so als Richtung;)

  • Der Radius ist aber nicht alles, denn heutzutage sollten Kurven anders trassiert werden als früher, was mit den eingesetzten Fahrzeugen zusammenhängt. Während klassische Drehgestellfahrzeuge keinerlei Probleme machen, so führt der Einsatz moderner Niederflurwagen in Multigelenkbauweise (wie z.B Flexity Berlin) zu einer schnelleren Abnutzung der Gleise, insbesondere der kurvenäußeren Schiene (sofern es sich um Altnetze handelt, die vor dem Aufkommen der Multigelenker entstanden).

    Das ist auch besonders spannend bei der Umsetzung. Denn für Multigelenkwagen und auch für den GT6N bietet sich das Bauen mit Übergangsradien an. Das heißt, die Kurve sollte in der Ein- und Ausfahrt einen möglichst großen Radius haben, der dann im weiteren Verlauf enger werden kann. Das verhindert vor allem die Verringerung der Seitenkräfte bei Einfahren von Fahrzeugen mit starren Fahrgestellen (also auch Multigelenk-Wägelchen) und sorgt auch dafür, daß die Gegenknickbewegungen beim GT6N möglicht verringert werden. Es gibt aber noch genügend Kurven, die nach alter klassischer Bauweise (ein Halbmesser über den gesamten Bogen) gebaut sind, weil die Infrastrukturanpassungen natürlich weniger schnell erfolgen kann, als die Fahrzeugbeschaffung und die praktischen Erkenntnisse, die mit deren Einsatz gereift sind.

    Seit 1970 kompetent in Sachen Nahverkehr - www.msf-ev.de

  • Welche Fahrzeuge dürfen da überhaupt fahren? Ausschließlich Zweiachser? ;p

    Herkömmliche Bahnen des Typs KTNF6 und MGT6D. Das geht. Sieht aber gefährlich aus. ;) Mit den Füßen solltest du nicht auf dem Drehteller und dem Wagenkasten stehen. Das gibt eine heftige Auslenkung.

  • Nein, das in der Tat nicht. ;)


    Mir ist jedenfalls kein anderer Betrieb bekannt, der Gleisbögen mit geringerem Radius im Linienverkehr betreibt. Zumal wie gesagt viele Straßenbahnen nicht mit weniger als 18 Metern klar kommen. :):)

  • Ich glaube den Effekt siehst du da nur wenn du die Kurven überhöhst. Übergangsbogen ist ja meistens von nicht überhöht zu überhöht.

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