Funktionsweise der Weichenstellung in der Wiener U-Bahn

  • Hallöchen,


    ich bin nicht gerade ein Profi was Stellwerke und Weichenstellung in U-Bahn Systemen betrifft (genau gesagt die Wiener U-Bahn). Hat hier vielleicht wer eine Ahnung wie das von statten geht? Meine Vermutung ist ja, dass sowas alles von der Leitstelle & den einzelnen Stellwerken aus geht. Sowas wie eine Weichenanforderung via IBIS (so wie bei Trams) gibts da ja wahrscheinlich nicht, oder? Oder ist das alles irgendwie eventuell mit dem LZB System gekoppelt? Hat hier wer zufällig Ahnung?


    Wäre schon mal sehr dankbar im voraus :)

  • BELLA CIAO

    Hat den Titel des Themas von „Funktionsweise“ zu „Funktionsweise der Weichenstellung in der Wiener U-Bahn“ geändert.
  • Moin, Wikipedia weiß alles ;)

    Leitstelle Erdberg

    Der Überwachungsraum der zentralen Leitstelle

    Die Leit- und Sicherheitszentrale befindet sich in Erdberg, am Areal des gleichnamigen Betriebsbahnhofes. Sie wurde ab Dezember 2005 bis Mitte 2007 etappenweise in Betrieb genommen. Der Neubau, der aufgrund der Streckenverlängerungen notwendig wurde, ersetzte die 1978 geschaffene alte Leitstelle am Karlsplatz. Das sechsstöckige Gebäude, indem sich der zentrale Überwachungsraum befindet, hat einen elliptischen Grundriss und kommt fast ausschließlich über Gleisanlagen zu stehen. Hier überwachen und steuern 50 Mitarbeiter mittels Netzwerktechnik den laufenden Fahrbetrieb. Von Erdberg erfolgt auch die Fernsteuerung der Energieversorgung und des Stationsbetriebs.[51]


    Linienförmige Zugbeeinflussung

    Mit Ausnahme der Linie U6 ist das gesamte U-Bahn-Netz seit seiner Inbetriebnahme mit einer linienförmigen Zugbeeinflussung, dem Kurzschleifensystem LZB 500 von Siemens (LZB 503/513), ausgerüstet. Die Fahrt wird dabei im Normalbetrieb vollautomatisch über das System gesteuert. Der Fahrer übt dabei nur eine Überwachungsfunktion aus und fertigt den Zug ab (Freigabe der Türen, Überwachung des Fahrgastwechsels, zentrales Schließen der Türen, Abfahrbefehl). Auf eine Rückfallebene mit konventionellen Lichtsignalen wurde grundsätzlich verzichtet. Allerdings befinden sich an jeder Stationsausfahrt sogenannte Fahrerlaubnissignale, die bei einem Totalausfall des LZB-Systems den Bereich zur nächsten Station freigeben und eine Weiterfahrt mit 15 km/h erlauben. Im Normalbetrieb werden die richtigen Geschwindigkeiten direkt in die Fahrerkabine übermittelt, weshalb konventionelle Signale nicht benötigt werden. Bei der Wiener U-Bahn werden Kurzschleifen mit einer Länge von 74 m eingesetzt.[52]

    An beiden Endstationen der U4 in Heiligenstadt und Hütteldorf, sowie in der U2-Station Aspernstraße werden alle Züge automatisch gewendet. Das Fahrpersonal steigt hierbei am Ankunftsbahnsteig aus und fordert per Schlüsselschalter die Automatikfahrten nacheinander an. Am Beginn des Abfahrtsbahnsteigs wird der Zug wieder übernommen und entlang des Bahnsteigs zum entsprechenden Haltepunkt vorgefahren, da eine selbsttätige Gleisraumüberwachung im Bahnsteigbereich fehlt

  • Dat hab ich schon gelesen. :) Nur stellt sich mir doch die Frage nach den genaueren funktionsweise: Woher weiß die Weiche, wann sie gestellt werden muss? Gibts da einen Trigger vor jeder Weiche, oder wird alles nur über die Leitstelle gesteuert? Hat der Fahrer irgendeine Möglichkeit, eine Weichenstellung zu beeinflussen? Wie siehts am Ende am Kehrgleis aus? Woher weiß die Weiche, in welches Kehrgleis der Zug einfahren soll? Über die Leitstelle, oder gibts dort eine Automatik, die das macht, oder gibts da einen Trigger? Solche Fragen stellen sich mir da eher :)

  • Das wird vermutlich über die sogenannte Zuglenkung laufen.
    Jeder Bahnhof/ jede Betriebsstelle hat einen Zahlencode und der ist im Stellwerksrechner hinterlegt.
    Über das eingeben der Linien/Kursnummer (real) bzw. Ziel (ingame) kann man so ein Ziel auswählen und der Zug stellt sich seinen Weg selbst. So in etwa müsste das sein.

  • Das ist einfacher als ich‘s mir erwartet habe, hab da wohl was hyperkompliziertes erwartet. Dachte schon ich sollte auf die Leitstellenfeatures von Lotus dafür warten. :giggle: Dann könnte ich scriptseitig eigentlich jetzt schon guten Gewissens nach den „SendMessagetoTrigger LINEROUTE“ Befehl verwenden und bei der Strecke dann vor jede Weiche einen Trigger hinsetzten, oder?

  • Ja, es ist tatsächlich so einfach.
    So in etwa und irgendwie nen Soll - Ist Abgleich schaffen.
    Zusätzlich sollte immer nur bis zum vorausfahrenden Zug gestellt werden, der möchte ja ggf. wo anders hin.

  • So, muss mich hier nochmal melden, ich hab da zum Lexikoneintrag noch einige Fragen ^^°:


    - aus dem neuen Lexikoneintrag "Fahrpläne und Disposition im Script-System



    Zitat

    .Bei Bussen und Straßenbahnen läuft "alles", also auch Echtzeitanzeigen, das Stellen der Weichen (falls nicht über Linienkennung o.Ä.) , die Leitstelle usw. übers RBL; wer sich hier nicht anmeldet, hat "verloren" und muss alles manuell machen


    .Bei U-, S- und Eisenbahnen dagegen kann man sich auch "irgendwo" anmelden, aber für die entscheidenden Dinge (Fahrdienstleitung und somit Weichen und Signale stellen, Bahnsteiganzeigen usw.) wird der Zug über seine Zugnummer identifiziert und "von außen" begleitet. Egal ob ICE, Dampflok oder Draisine, die Fahrdienstleiter wissen Bescheid, wer man ist. Das ganze läuft unabhängig davon, ob man sich mit seinen Bordgeräten irgendwo anmeldet.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird (im Falle einer U-Bahn) vom Zug aus durchgehend nur eine Zugnummer gesendet, welche in der Leitstelle/Stellwerk hinterlegt ist, und das Stellwerk weiß dann, wenn der Zug über einen Trigger fährt: "Aha, das ist Zug 57. Zug 57 fährt die Linie 1, Route 4 und will an dieser Weiche nach links" Dann stellt das Stellwerk die Weiche nach links. All das passiert während der Zug selbst eigentlich nur weiß, dass er "Zug 57" ist. Er hat keine Ahnung, dass er die (Fahrplan-) Linie 1, Route 4 befährt, er hat keine Ahnung, dass er an dieser Weiche nach links muss. usw...


    Wenn dem so ist, dann gibt es ja aktuell noch keine LOTUS-Funktion, eine Zugnummer zu senden, richtig? Sondern es gibt aktuell nur die Möglichkeit eine Linie & Route über das RBL an einen Weichentrigger zu senden, richtig?


    Hoffe das ist irgendwie verständlich. Ich bin bei dem ganzen System in LOTUS noch ziemlich lost ^^°

  • Das ist soweit korrekt... technisch mag es einige Unterschiede geben, aber im Großen und Ganzen ist das bei Dir derselbe Fall wie bei der Berliner U-Bahn: Als Fahrer muss man nichts Besonderes machen, auch nix programmieren, sondern die Stellwerke "wissen schon". DIESES System wird bei LOTUS so geregelt, dass man einfach den Fahrplan auswählt, den man fahren will. Dann "weiß LOTUS schon" ;-)

  • Ich glaube ich verstehs ^^° Wird es auch die Möglichkeit geben, den LOTUS-Fahrplan im IBIS auszuwählen und nicht über das ALT-Menü? Die Zug Nummer kann nämlich bei der Wiener U-Bahn auf dem IBIS ausgewählt werden. Und ich nehme mal an, dann sendet das Fahrzeug die Zugnummer konstant aus.

  • Nein, das wird es definitiv nicht geben. Vielmehr müssen wir dann mal schauen, wie wir diese "Zwittervariante" umsetzen – wenn ich es richtig verstanden habe, dann werden hier ja tatsächlich "richtige" Fahrstraßen in Stellwerken über eine IBIS-Eintragung "beeinflusst" (wenn auch nicht getriggert, da nehme ich mal an "entscheiden" die Stellwerke, wann das passieren soll...

  • (Credit an Fabian13 an diese Darstellung des IBIS :))



    Ja genau, so in etwa sollte das in Wien (soweit ich's verstanden habe) funktionieren.

    Die Linie & Zugnummer wird angegeben (bekommt man vom Fahrdienstleiter), und unten Rechts wird sie dann eingegeben. Über die genaue funktionsweise bin ich mir nicht ganz genau im klaren, aber dann sollte das so alles nach dieser "Zwittervariante" ablaufen...


    EDIT: es kann auch sein, dass ich hier Müll rede, meine Vermutungen richten sich nur danach, dass die Zugnummer eben unten rechts im IBIS eingegeben werden kann. Es kann aber natürlich auch sein, dass das nur als "Anzeige" dient und die Zugnummer an das IBIS von der Leitstelle gesendet wird. Und somit das Fahrzeug selbst eigentlich keinen Einfluss auf das oben beschriebene hat.


    Aaaber ich vermute, dass es eben so funktioniert, dass das IBIS die Zugnummer an das Stellwerk sendet

  • Wie siehts am Ende am Kehrgleis aus? Woher weiß die Weiche, in welches Kehrgleis der Zug einfahren soll? Über die Leitstelle, oder gibts dort eine Automatik, die das macht, oder gibts da einen Trigger? Solche Fragen stellen sich mir da eher :)

    bei den Wendegleisen gibts eine Automatik




    bei Zwischenfällen/Störungen machen die Züge eine Bahnsteigwende, idr. wartet da ein Werkstättenmitarbeiter mit Fahrberechtigung am Bahnsteig, Fahrer steigt aus, Werkstättenmitarbeiter fährt den Zug in die Haltestelle, Fahrer ist dann gleich wieder beim hinteren Führerstand.

    Die Weichen werden bei der U-Bahn nur durchs Stellwerk gesteuert. Die meiste Zeit sind sie ja in Geradestellung, und Linienabzweige gibt es keine, dh kaum was zu tun; an den Endstellen gibt es besagte Automatik. Wirklich was zu tun ist also nur, wenns Probleme gibt und Abends/Nachts wenn Überstellungsfahrten, Baufahrten stattfinden.

    Mfg, Lici.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lici ()

  • Das Video kenn ich schon, es ging mir bei meiner Frage eher darum, wie das Stellwerkssystem bei der Wiener U-Bahn so funktioniert. Das der Zug fahrerlos wenden kann, wusste ich schon. :) Und es ist von mir auch geplant dieses Feature des Fahrerlosen Wendens im V-Wagen umzusetzen. ;) Aber danke trotzdem ^^

  • Es kann aber natürlich auch sein, dass das nur als "Anzeige" dient und die Zugnummer an das IBIS von der Leitstelle gesendet wird. Und somit das Fahrzeug selbst eigentlich keinen Einfluss auf das oben beschriebene hat.

    Dann sollte das aber erstmal geprüft werden, damit klar ist, "wie rum" das Ganze eingebaut werden soll. ;-)

  • Nein, das wird es definitiv nicht geben. Vielmehr müssen wir dann mal schauen, wie wir diese "Zwittervariante" umsetzen – wenn ich es richtig verstanden habe, dann werden hier ja tatsächlich "richtige" Fahrstraßen in Stellwerken über eine IBIS-Eintragung "beeinflusst" (wenn auch nicht getriggert, da nehme ich mal an "entscheiden" die Stellwerke, wann das passieren soll...

    Ich mische mich hier mal kurz ein: Beim LZB-System in Düsseldorf werden Fahrstraßen über Liniennummer und Ziel beeinflusst. Die Eingaben im IBIS werden von dem LZB-Fahrzeuggerät an den Zuglenkrechner gemeldet, welcher anhand dessen eine Fahrstrecke vorsieht. Über das IBIS lassen sich so auch genaue "Feinziele" definieren. Das Grobziel ist z.B. "Düsseldorf Hbf", das Feinziel wäre "Kehranlage Gleis xy".

    WE WILL MAKE SIMULATION GREAT AGAIN.


    Der GT8S schneidet Linksabbieger schweißfrei.

  • Aber wenn ich das richtig verstehe, entspricht das doch "einigermaßen" dem System, wie es auf Diorama bereits umgesetzt ist, nur mit der Ausnahme, dass eine andere Kennung eingegeben werden? Klar, eine LZB ist nun gerade nicht triggergesteuert, andererseits wird doch der Zuglenkrechner vermutlich auch immer an ganz bestimmten Punkten (wo man in LOTUS dann Trigger platzieren würde) die Fahrstrecken einstellen (und dabei natürlich Linie/Ziel verarbeiten) ? Also von der Verhaltensweise wäre das ja dann dasselbe? Oder ist das durch die LZB auch in der Praxis ortsvariabel?

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