DANO 2.0 - Der Blog zur Berliner Straßenbahn

Um euch die Wartezeit auf die M1 im LOTUS-Simulator zu verkürzen, will ich die Zeit damit überbrücken, um an dieser Stelle Artikel zum Betrieblichen zur, aus und rund um die Berliner Straßenbahn zu bloggen.

    Es liegen ja bewegte Zeiten hinter uns. In Berlin ging dabei eine Ära zu Ende. Aus diesem Anlass habe ich mal in meinen Unterlagen und Fotos gekramt. Die Beratungen des Magistrats von (Ost-)Berlin hatten 1974 u. a. die zukünftige Gestaltung des Nahverkehrs in der "Hauptstadt der DDR" zum Gegenstand. Dazu gehörte die Modernisierung des in die Jahre gekommenden Bestandes an Straßenbahnfahrzeugen, das "Tatra-Programm" war geboren. Damit ging auch ein weitgehender Um- und Ausbau des Straßenbahnnetzes in Ost-Berlin einher, vor allem in Richtung Osten zu den Neubaugebieten in Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen. Auch die ab Mitte der Neunziger zum Einsatz gekommenen Niederflurfahrzeuge vom Typ "Gt6N" erforderten wieder eine umfassende Anpassung des Bestandsnetzes, eröffneten aber auch den Ausbau des Straßenbahnnetzes - diesmal in Richtung Westen.


    Am 03.04.1976 gelangte als erstes KT-Fahrzeug der 219 002 nach Berlin. Das Testprogramm begann. Als erste vollständig auf KT4D

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    Seit dem letzten Blog-Eintrag ist es schon ein Weilchen her, aber dass ich das Vergnügen hatte, den Gästen der Bundeshauptstadt und zahlreichen Berlinerinnenundberlinern die Spreemetropole von der Straßenbahn aus zu erklären, sind schon ein wenig länger her. Aus dieser Zeit stammt eine Anekdote von einem Pärchen aus dem Südwesten Berlins, die schon weit reisen mussten, um die Elektrische im Ostteil der Stadt besuchen zu dürfen. Wobei die Sraßenbahn zu diesem Zeitpunkt bereits an der Bösebrücke die ehemalige Sektorengrenze überquert hatte und sich bereits anschickte, nach Moabit vorzustoßen. Nun war ich gerade dabei zu erläutern, wie sich die Bahnen den Weg durch die Stadt bahnen und wies darauf hin, dass quasi der Bordcomputer die Weichen stellte, als erstaunt gefragt wurde, was Weichen seien. Beide Pärchenteile waren bis dahin der Überzeugung, dass die Züge irgendwie durch "Ruck und Schwung" ihre Richtung ändern. Nun wissen wir ja, dass es gefährlich werden kann,

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    Seit dem letzten Artikel ist schon etwas Zeit vergangen, aber in dieser Zeit sammle ich natürlich FAKTEN, FAKTEN, FAKTEN! Da stoben mir am 19. Mai dieses Jahres die Simulator-Tage in Koblenz dazwischen. Die sympathische Kurmetropole an Rhein und Mosel (ich hoffe, ich habe diesmal keinen Fluss vergessen) lud im dortigen DB-Museum zum besagten Event. Auch wenn der LOTUS-Simulator diesmal nicht vertreten war, so begab ich mich dennoch zu der Stätte, an der ich im Jahr 2017 die ersten Runden im simulierten Gt6 drehen durfte.


    Wenngleich das hier ein Blog zur Berliner Elektrischen werden soll, so möchte ich euch meinen kleinen Reisebericht von Berlin nach Koblenz und zurück nicht vorenthalten.


    Los ging es am Morgen des 19. Mai 2019 in Siemensstadt. Seit dem 01.01.1914 heisst dieser Stadtteil an der Nonnendammallee "Siemensstadt". Namentlich schlägt dies eine wichtige Brücke zum Thema dieses Blogs, denn ohne die Erfindung des Elektromotors durch Siemens wäre die Berliner Straßenbahn

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    01.04.2019 - Keine Straßenbahn, nirgends. Seit ca. 3.00 Uhr streiken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des sympathischen Infrastrukturunternehmens zwischen Spree, Dahme, Panke und Havel. Kein Gedanke an die Krumme Lanke, kein Flegel kam nach Tegel. Zwar fuhren noch S- und Regionalbahnen, aber durch den Stillstand bei Omnibus, Straßen- und U-Bahn war ein erheblicher Teil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) Berlins lahmgelegt. Ich selbst bewege mich zwar in der Regel auf zwei Rädern durch die Stadt, aber eine mit Autos verstopfte Stadt macht schlichtweg keinen Spaß und man merkt mal wieder, was so eine Metropole an der guten, alten BVG hat. Dazu kamen auch viele Radlerinnen und Radler (Radelnde), die nicht nur herumkurvten als säßen sie das erste Mal wieder auf einem Drahtesel, sondern als hätten sie bis vor Kurzem nicht mal bemerkt, dass es sowas überhaupt gibt.


    Für diesen Blog ist natürlich relevant, dass seit den frühen Morgenstunden etwas nicht zu sehen war: die

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    Wann geht es endlich weiter? - Diese Frage stellt sich leider oft bei der Berliner Straßenbahn aus verschiedenen Gründen. Entweder man fährt gerade nicht am Stau vorbei (Invalidenstraße - Lass uns mal schauen, wieviele Bahnen im Berufsverkehr in Reihe in die Straße passen...) oder dank des "Beschleunigungsprogramms" warten sich tonnenweise gehärteter Stahl und liebevoll verarbeiteter Kunststoff die Räder in den Wagenkasten (Vorrangschaltung? Was ist das? - Berliner Verkehrsverwaltung, 2019). Oder plötzlich ist der Saft weg.


    So gesehen und geschehen im sympatischen Bezirk am Zusammenfluss von Spree und Dahme. Köpenick. Die Stadt, die dafür bekannt geworden ist, dass ein gewisser Heinz Rühmann oder Harald Juhnke im Jahr 1906 die Stadtkasse unter Vorspiegelung falscher Tatsachen entwendet haben soll, stand von einem Kurzschluss zum anderen ohne Energie da. Keine Ahnung, auf was die tapferen Bewohnerinnen und Bewohner der grünen Lunge der Hauptstadt vorbereitet werden sollen, aber

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    Dieser Blog trägt nicht umsonst den Namen DANO 2.0, denn die DANO ist ein wesentlicher Grundbegriff für die umsichtige Straßenbahnerin, den umsichtigen Straßenbahner. So wie jeder Tf (Triebfahrzeugführer) bei der Eisenbahn (siehe EBO) sich vor Dienstantritt über den aktuellen Zustand seiner Strecken zu informieren hat (Langsamfahrstellen [La] usw.) so muss sich jede Kutscherin und jeder Kutscher vor Fahrtantritt darüber informieren, ob es irgendwelche Besonderheiten auf der zu befahrenden "Ritze" gibt. Beginnt der Dienst nicht auf dem Hof (was nicht selten vorkommt) guckt man in die Fahrmappe in der sich in der Regel hilfreiche Unterlagen und eine Auswahl aktueller DANOs befinden. Beginnt der Dienst hingegen auf dem Hof, dann kann man in der Einsatzleitung oder einem entsprechenden Start- und Sammelpunkt (z. B. Aufenthaltsräume etc.) einen Blick auf die aktuellen Dienstanordnungen (kurz: DANO) werfen.


    Abendstimmung über der ehemaligen Einsatzleitung des Betriebshofs Lichtenberg im

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    Am 28.08.1865 geht die erste Strecke einer Pferdebahn in Deutschland vom Kupfergraben in Berlin nach Charlottenburg in Betrieb. Nachdem bereits am 22.06.1865 das erste Teilstück vom Brandenburger Tor das damalige Berlin mit seiner Nachbarstadt verbunden hat, folgte nur zwei Monate später das Stück auf dem die von uns mit Spannung erwartete M1 noch heute verkehrt. Dies ist nun bereits 153 Jahre her und die Endstelle "Mitte, Am Kupfergraben" darf daher zurecht als Geburtsstätte eines der größten Straßenbahnnetze der Welt bezeichnet werden. Mit diesem Blog möchte ich uns die Wartezeit überbrücken, bis wir alle selbst im LOTUS-Simulator von Museumsinsel und Kanzlerinnenwohnung nach dem Bezirk fahren können, welchen Bolle jüngst zu Pfingsten sein Ziel nennen durfte: Pankow.


    Bis dahin möchte ich in verschiedenen Artikeln auf Betriebliches der Berliner Straßenbahn eingehen: Signale, Weichen, Fahrzeuge usw. Dazu werde ich anhand von Fotos Erklärenswertes erklären. Konstruktive Hinweise

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