3648 – Anlaufpunkt für Souvenirjäger

Wagen 3648 gehörte zu den Wagen, die am letzten Tag der Hamburger Straßenbahn als Souvenirshops und Sonderpostamt auf dem Rathausmarkt abgestellt waren. Dafür schied er bereits einige Tage früher aus dem Liniendienst aus. Man bereitete ihn für die Veranstaltung vor, in dem man einen Teil der Bestuhlung entfernte.

Am 1. Oktober 1978, mit Anlaufen des Sonderbetriebs, rückte 3648 mit zwei weiteren Wagen in Richtung Innenstadt aus. Am Rathausmarkt angekommen, parkten die Wagen in der nördlichen Kehre des Platzes. Große Aufkleber „Straßenbahnsouvenirs“ und „Sonderpostamt“ wiesen die Wagen als was Besonderes aus.

Den ganzen Tag standen sie dort, umlagert von Hunderttausenden Hamburger*innen die zum Straßenbahnabschied in die Stadt gekommen waren. Begehrte Souvenirs waren Plakate, alte Schilder, aber auch verchromte Stücke von Straßenbahnschienen. Ein Souvenir, das sich an diesem Tag viele Menschen selbst bastelten, waren platt gefahrene Geldmünzen. Unzählige Geldstücke wurden auf die Schienen gelegt und von den Straßenbahn geplättet. Nicht immer mit Erfolg, manchmal blieben die Münzen auch an den Rädern kleben.

Mit dem Ende der Veranstaltung rückten dann am späten Nachmittag auch die drei Sonderwagen mit dem Abschiedskonvoi vom Rathausmarkt ab. Dabei wurde auch 3648 bestürmt und rückte schließlich, um Lampen und Schilder erleichtert, im Betriebshof Lokstedt ein. Nach dem Fest wurde er verschrottet.