3552 – Der V6E mit dem schiefen Gesicht

Eigentlich hatte die Hamburger Straßenbahn bereits am 30. September, mit Ende des Sommerfahrplans ihren Betrieb eingestellt. Am 1. Oktober richtete die HOCHBAHN jedoch einen Sonderbetrieb ein und die Hamburgerinnen und Hamburger waren eingeladen, zwischen 11 und 16 Uhr noch mal kostenlos Straßenbahn zu fahren. Gut 200.000 Menschen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Wagen 3552 dürfte an diesem Tag noch im Einsatz gewesen sein. Dann aber, rollte er aufs Abstellgleis und gehörte zu den Schrottkandidaten.

Schon wenige Tage nach der Betriebseinstellung stand der Wagenkasten, seiner Drehgestelle beraubt, auf der Freifläche des Betriebshofs und wartete auf den Schneidbrenner.

Eine optische Besonderheit dieses Wagens war die hintere Tür. Sie stammte von einem V7, der Nachfolgeserie des V6 und ist die Folge einer Unfallreparatur. Dazu berichte ich beim Wagen 3646 noch mal ausführlich.

Bei der Sichtung historischer Fotos hatte ich bei diesem Wagen aber immer das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt und komisch aussieht. Es hat wirklich lange gedauert, bis der Groschen gefallen war. Auch vorne muss der Wagen mal eine Reparatur gehabt haben. Auf jeden Fall saß die Zielschildscheibe etwas schief und unsymmetrisch und gab dem Wagen dadurch ein etwas schiefes Gesicht. Details, die einem sonst nicht so auffallen würden und eigentlich keine Rolle spielen, aber wenn man sich schon mal so intensiv mit den Wagen befasst …