3601 – Erster Einmannwagen und leckere Hamburger am Hamburger

Wenn man sich so intensiv mit diesen Wagen befasst, stolpert man bei der Recherche über Details, die dem normalen Betrachter vermutlich nicht auffallen. Das gilt auch für Wagen 3601.


Der Umbau der V6-Triebwagen zu V6E-Einmannwagen war aufwendiger, als bei der Nachfolgeserie V7, denn hier wurden die bisherigen Schiebetüren durch Schwenktüren ersetzt. Das erforderte insbesondere in der Fahrzeugmitte aufwendige Anpassungen des Wagenkastens.


Laut historischer Fahrzeugliste wurde der V6 „3001“ im Februar 1966 zum V6E „3601“ umgebaut. Damit war er der erste Wagen, den man umbaute und vermutlich hat man dabei noch experimentiert. Das lassen Details vermuten, bei denen der Wagen vom Rest der Serie abweicht. So erhielten alle Wagen vorn eine in Gummi gefasste Scheibe für die Zielanzeige. Die ist bei 3601 im Vergleich runder. Außerdem halbierte man bei allen Triebwagen die Dachkante in der Höhe, wohl nach Problemen mit Korrosion. Bei 3601 verzichtete man darauf, die darunter sichtbare Schweißnaht glatt zu verspachteln. Nur eine dünne Spachtelschicht ließ sie als Unebenheit weiterhin durchscheinen.


Nach der Betriebseinstellung hiess die endgültige Endstation für 3601 „Freizeitpark“. Noch im Oktober 1978 wurde die Bahn gemeinsam mit dem Triebwagen 3614 per Tieflader über die A7 in Richtung Süden transportiert. Ziel war der damals neu eröffnete "Heide-Park" in Soltau. Hier sollten die beiden Wagen künftig als Attraktion dienen. :o):fantastic::giggle:


Per Kran stellte man die beiden Wagen auf vorbereitete Gleisstücke. Als dann auch das Umfeld der Wagen entsprechend hergerichtet war, eröffnete 3601 als Imbisswagen, während der andere Wagen das "Hamburger Druckstudio" beherbergte. 3601 erhielt in der hinteren Wagenhälfte eine Küche eingebaut. Die Fensterscheiben zwischen Mittel- und Hintertür wurden entfernt und zu Verkaufsluken. Die Gäste konnten es sich um die beiden Wagen an Tischen und Stühlen bequem machen. So gab es nun über viele Jahre leckere Hamburger am Hamburger.


Erst 1990 räumten sie ihren Platz für das heutige "Holländische Viertel" und wurden verschrottet.