3615 – zum Ende am Ende

Da die Hamburger Straßenbahn 1978 ein Auslaufbetrieb war, hatte man nach Einstellung der Linien 1 und 14 im Frühjahr 1977 noch rund 50 Triebwagen für den Restbetrieb der Linie 2 zur Verfügung. Das war vielleicht etwas über den Durst, erlaubte aber den Ausfall von Straßenbahnen auszugleichen und trotzdem alle Kurse der Linie bedienen zu können.

Von Mai 1977 bis zum Ende fielen noch eine Handvoll Bahnen aus, die man im hinteren Bereich der Lokstedter Halle abstellte und bereits um das eine oder andere Ersatzteil, bzw. Souvenir erleichterte.


So begegnetete mir dann auch der Wagen 3615 im Herbst 1978 . Er parkte am Abschiedswochenende in der Abstellhalle in Lokstedt gleich hinter dem Fahrschulwagen. Wahrscheinlich ist er mir aufgefallen, weil er als einziger Wagen im Depot kein Ziel vorne anzeigte. Das konnte er nicht mehr, denn man hatte dem Wagen die vordere Zielanzeige ausgebaut. Komischerweise hatte ich mir die Wagennummer eingeprägt und mich später oft gewundert, dass er in den Fahrzeuglisten fehlte, obwohl ich ihn doch gesehen hatte. Er war halt einfach schon ausgemustert.

Naja, mit zwölf Jahren befasst man sich nicht so wirklich mit den Hintergründen. ;)


3615 wurde im Herbst 1978 mit dem Rest der Flotte endgültig zerlegt.

Kommentare 2

  • Also ich muss ja doch noch mal erwähnen, Wahnsinn wie detailliert du das alles nachbaust! Finds immer spannend, auch noch die Geschichten dazu zu lesen. Super!