Wagen 3630 gehört zu den Triebwagen, von denen ich eigentlich nichts berichten kann. Weder ist er im Freizeitpark gelandet, noch war ihm eine zweite Karriere als Gartenhaus oder Museumswagen vergönnt. Also gibt es eigentlich wirklich nichts über diese Bahn zu erzählen.
Völlig unauffällig wurde der Wagen als „V6“, Nummer 3092 am 5. Oktober 1951 in Betrieb genommen und dem Betriebshof Langenfelde „L“ zugeteilt.
Bereits drei Monate später wurde er zum Betriebshof Bahrenfeld „B“ versetzt. Nach zwei Jahren dann der nächste Umzug nach Winterhude auf den Betriebshof Krohnskamp „K“. Aber auch das war nur eine kurze Zwischenstation, denn bereits nach einem halben Jahr startete er seine Fahrten vom Betriebshof Lehmweg „N“ in Hoheluft. Hier war er dann zumindest bis September 1959 stationiert, um dann nach Altona auf dem Betriebshof Schützenhof „T“ versetzt zu werden.
Ursache für die häufigen Versetzungen waren nicht nur die sich ständig ändernden Verkehrsbedürfnisse einer Großstadt. Auch schrumpfte das Netz der Hamburger Straßenbahn seit Mitte der 1950er Jahre und brachte immer wieder Bewegung in den Wagenpark. Meist erfolgte die Umsetzung zum Fahrplanwechsel, wovon es damals noch zwei pro Jahr gab. Der Winterfahrplan galt von Ende September bis Ende Mai, der Sommerfahrplan deckte die Zeit dazwischen ab.
In seiner Schützenhof-Zeit erhielt der Wagen die neue Betriebsnummer 3030, unter der er dann im Mai 1965 zu seinem ersten Betriebshof Langenfelde „L“ zurückwechselte. Doch nach 12 Monaten wurde der Wagen erneut versetzt: Betriebshof Lokstedt, kurz „P“.
Im September 1968 wurde aus dem „V6“, Nr. 3030 der „V6E“, Nr. 3630. In der Hauptwerkstatt Falkenried wurde er, wie alle Wagen der Serie, aufwendig zum Einmannwagen umgebaut. Der Fahrgastfluss wurde umgekehrt, der Schaffnerplatz und die alten Schiebetüren landeten auf dem Schrott und technisch modernisiert ging der Wagen wieder in Dienst, allerdings nun wieder aus Winterhude vom Betriebshof Krohnskamp „K“ aus.
Im Januar 1972 wurde der Wagen dann letztmalig umstationiert und zwar erneut nach Lokstedt „P“. Von hier aus bediente er die Linie 2 bis zur Betriebseinstellung im Oktober 1978.
Nach der Betriebseinstellung wurde er in Lokstedt ausgemustert und verschrottet. Ich sagte ja schon, es gibt sonst nichts über den Wagen zu berichten.
Wer sich aber für die Lebensläufe der "echten" V6E interessiert, sollte mal die Internetseite der Hamburger Fuhrparklisten besuchen. Da gibt es nicht nur eine riesige Bildergalerie mit Hamburger Straßenbahnen, da kann man auch deren Lebensläufe und Stationierungen recherchieren. Da gibt es übrigens nicht nur Straßenbahnen zu bestaunen. Auch Busfans kommen voll auf ihre Kosten. Selbst die aktuellen Modelle fehlen nicht.
Schaut mal vorbei: www.hamburger-fuhrparklisten.de.