Mit einem Rums verabschiedete sich Triebwagen 3619 am vorletzten Betriebstag aus dem aktiven Dienst. Am späten Nachmittag des 29. September war der Wagen gerade in Richtung Innenstadt unterwegs. Kurz vor der Kreuzung Siemersplatz ignorierte eine Autofahrerin die durchgehende Linie zwischen ihrer Fahrspur und den Straßenbahngleisen. Es kam zur Kollision. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt. Die Autofahrerin, so meldete es das Hamburger Abendblatt, trug eine leichte Gehirnerschütterung davon. Die Kollaustraße war für eine Stunde gesperrt.
Für Triebwagen 3619 bedeutete dieser Unfall das Ende. Mit verbogenem Türholm vorn, setzte der Wagen ohne Fahrgäste nach Lokstedt aus. Auf ihn wartete das Abstellgleis und nach der Betriebseinstellung der Schneidbrenner. Für zwei Tage lohnte eine Reparatur verständlicherweise nicht mehr.
Wo früher die Straßenbahnlinie 2 fuhr, rollen seit der Betriebseinstellung Omnibusse. Zuerst als Linie 102 und seit 2001 als MetroBus 5. Auch die Busse wurden immer mal wieder in Unfälle verwickelt oder zu Vollbremsungen gezwungen, wenn Autofahrer*innen verbotenerweise auf der Busspur wendeten. Seit einigen Jahren stellt man an solchen Unfallschwerpunkten Beton-Barrieren entlang der Fahrbahnmitte auf. Nicht sehr schön, aber zumindest unüberwindbar für uneinsichtige Verkehrsteilnehmer*innen.