3586 – von den  Toten auferstanden

Triebwagen 3586 gehörte nach der Betriebseinstellung zu den Verschrottungs-Kandidaten. Nur eine Woche nach dem großen Straßenbahnfest wartete der Wagenkasten ohne Drehgestelle auf seine Zerlegung. Obwohl er eigentlich nicht mehr existiert, erfreut er heute noch die Besucher*innen des Straßenbahnmuseums am Schönberger Strand. Wie kann das sein?

Nun, bevor das große Zerlegen begann, hatten sich Privatleute noch Souvenirs gesichert. So auch ein Sammler, der sich die komplette Front eines Straßenbahnwagens abschneiden ließ. Die Wahl fiel auf den Wagenkasten des 3586 und so wurde dem Triebwagen die Frontmaske sauber und gerade abgetrennt.

Während der Rest des Wagens in den Hochofen wanderte, überlebte die Front, in handliche Stücke aufgeteilt, bei diesem Sammler.

Die Jahrzehnte vergingen und in den 2000er Jahren wechselten die Straßenbahn-Relikte erneut den Besitzer und gingen an den Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V. (VVM), der die Museums-Straßenbahn am Schönberger Strand betreibt. Dort lagerte man einige Teile zunächst ein, baute aber die Front wieder zu einer kompletten Einheit zusammen und stellte sie im Rahmen einer kleinen Ausstellung in der Halle des Museums aus. So ist 3586, zumindest in Teilen, von den Toten auferstanden und erfreut die Besucher*innen als Anschauungsobjekt um "mal selbst an der Kurbel drehen". Aktuell plant der VVM den Kopf für Simulatorzwecke zu ertüchtigen.